“Das Leben muss ja weiter gehen!“, das hören (und sagen) wir hier allenthalben seit März dieses Jahrs. Die Corona-Krise stellt uns alle vor neue, nie dagewesene Aufgaben und Herausforderungen. Dennoch, es ist ja so: Das Leben muss weiter gehen. Wir als ENJOY YACHTING haben früh reagiert und unsere Arbeitsweisen angepasst, hatten schon lange vor den AHA-Regeln intern auf Sicherheit gesetzt und waren in der Lage, uns relativ „seicht“ auf die neuen Bedingungen anzupassen. Unsere Kunden – vor allem die, welche neue Yachten im Zulauf hatten und noch haben – konnten aufatmen. Mehr noch, es gelingt uns immer wieder, unsere Kunden zu überraschen und glücklich zu machen.
So wieder in der letzten Woche geschehen. Wie organisieren für die beiden Eignerpaare, welche sich für die fantastische Beneteau OCEANIS 46.1 entschieden hatten, ein Rendezvous mit deren Booten auf einer Autobahnraststätte im tiefsten Süden der Republik: Wenn schon ein Lockdown und die Reisebeschränkungen (vorerst) eine Übergabe in segelfertigem Zustand verbieten, so wollen wir es ihnen wenigstens ermöglichen, ihre Yachten live und in Farbe zu sehen. Ein voller Erfolg!
Reisebeschränkungen, Lockdown & Co: Was wir tun, damit es trotzdem läuft
„All die Corona-Beschränkungen in Deutschland“, so ENJOY YACHTING Geschäftsführer Meik Lessig, „beziehen sich zum großen Teil auf das private Leben. Und natürlich die Restaurantbranche und die Hotellerie. Was uns Händler angeht, so sind natürlich neue Regeln für den Arbeitsalltag entstanden, wir können aber relativ normal weiterarbeiten.“ Bürobetrieb und die Beratung der Kunden laufen bei uns ganz normal, ebenso, wie unsere Service- und Werftwerkstatt – und natürlich die Auslieferungen. „Hier müssen wir dann natürlich kreativ werden“, so Lessig weiter, „denn unsere Kunden können zunächst alle Yachten außerhalb Deutschlands nicht persönlich entgegennehmen.“
So werden also die beiden OCEANIS 46.1 ganz normal in der Werft im französischen Cholet geladen: Dank unserer verlässlichen Partner für den Yacht-Transport ist hier eine professionelle Abwicklung garantiert. Normalerweise würden beide Boote nun non-stop auf dem schnellsten Wege zu ihren Auslieferungshäfen fahren. „Unsere Kunden haben teilweise 9 Monate auf diese Yachten gewartet“, sagt Segel-Experte Lars Reisberg: „Einer der beiden hatte bei der letzten BOOT Düsseldorf bestellt – das ist eine lange Zeit! Da wir wussten, dass eine Übergabe in Slowenien zurzeit wegen des dortigen harten Lockdowns, unserer deutschen Reisebeschränkungen und der 14-Tage-Quarantäne nicht möglich ist, haben wir gemeinsam mit unserem Transporteur einen kleinen Umweg und das Tete-á-tete auf dem Rastplatz organisiert, sodass sie wenigstens ihre schicken Boote einmal sehen konnten.“
Bootskauf in Corona-Zeiten: Jetzt oder nie!
Momentan ist die Bootsbranche – wir würden nicht unbedingt sagen ein Gewinner, doch wohl aber – im Aufwind: Die Verkaufszahlen sind hoch, die Stimmung, trotz aller abgesagter Messen und weiterer Messen im Wanken, sehr gut. „Wir haben nun eher das Problem, dass die Werften aufgrund negativer Entwicklungen in anderen Märkten die Kapazitäten herunterfahren“, so Meik Lessig: „Der gestiegene Verkauf vor allem mittlerer und kleiner Einheiten führt nun paradoxerweise dazu, dass die Werften ausverkauft sind. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ Unsere Kunden Silke und Volker ahnten das wohl, denn sie haben sich spontan im Mai dieses Jahres entschieden: Jetzt oder nie!
Die Geschichte von Silke und Volker ist besonders interessant, da es für die beiden der dritte Anlauf zum Bootskauf war: Das Paar hatte vor 2 Jahren schon bei ENJOY YACHTING für eine Sense 51 unterschrieben – genau an dem Tag, an dem die Werft diese Baureihe eingestellt hat. Dann wagten sie den nächsten Anlauf mit Bavaria. Unglaublich: Einen Tag nach Werftbesichtigung und förmlich in dem Augenblick, an dem sie für eine 45-Fuß-Yacht unterscheiben wollen, kommt die Meldung der Insolvenz. „Als nun Corona kam und uns der Trubel ziemlich eindeutig vor Augen geführt hat, wie super gerade unter dem Motto „Social Distancing“ eine Yacht passen würde: Damals waren die Lieferzeiten noch gut – und so fassten wir uns ein Herz und alles war auf Go!“
Auch Joachim, der Käufer von der BOOT Düsseldorf 2020, hat da so seine Geschichte: „Ich liebe die Adria. Dort liegt auch mein altes Boot. Ich habe großes Vertrauen und bin guter Dinge, dass die Beschränkungen nach dem Winter wieder gelockert werden und wir schnell zu unseren Booten kommen.“ Für viele unserer Neu-Eigner und Kunden, vor allem die von kleineren Einheiten, haben wir im Frühling und Sommer 2020 versucht, alternative Liegeplätze zum Mittelmeer zu finden. Die Ostsee ist, auch wenn aus Süddeutschland beispielsweise nur umständlich, so doch wenigstens zu erreichen – das Mittelmeer eher nicht. Joachim ficht das nicht an: Seine FIRST LINE Performance-Yacht soll wieder nach Kroatien.
„Ich fand es eine super Idee von Euch, dieses Treffen hier auf dem Rastplatz zu organisieren!“, sagt Silke schließlich sichtlich gerührt: „Es ist schon sehr bewegend, das neue Boot endlich zu sehen und anfassen zu können. Ein beeindruckender Anblick ist das!“ Auch Joachim, etwas stiller, schießt hunderte Fotos mit dem Handy: „Interessant ist zudem zu sehen, wie so eine Yacht transportiert wird und welcher Aufwand dahinter steht, die Boote sicher von A nach B zu bekommen. Der Schnack mit den Truckern war sehr aufschlussreich.“ Wir verbringen gute zwei Stunden bei bestem Sonnenschein an der Autobahn. Dann fahren wir los – der beeindruckende Konvoi fährt in der Nacht weiter gen Brennerpass.
Eine Yacht in die Adria – macht das Sinn?
Wie wird es nun weitergehen mit den beiden Booten? Wir haben uns entschieden, die Yachten vor Ort durch unseren Partnerbetrieb soweit fertig zu kommissionieren zu lassen: „Wir nutzen die Zeit, die wir nun im Prinzip gewonnen haben, da die Kunden die Boote sowieso vorerst nicht übernehmen und segeln können – anstelle in Starre zu verfallen. Das Antifouling kann aufgebraucht, die Maschinen und Elektronik in Betrieb genommen werden.“ Die Idee ist, fertig zu sein wenn Reisen wieder möglich werden: „Die Zeit der Beschränkungen so gut zu nutzen wie es geht, war schon beim ersten Lockdown die beste Idee!“
Unsere Partner vor Ort freut es auch: Im Rahmen der lokalen Regeln wird hier selbstverständlich auch gearbeitet. Am Ende ist es eben jeder einzelne Euro, der fließen kann, der uns und unseren Partnern hilft, durch diese Krise zu kommen. „Natürlich ist es eine gute Frage, ob es in Corona-Zeiten sinnvoll ist, sich eine große Yacht weitab von Deutschland ins Wasser zu legen“, sagt Joachim auf dem Parkplatz: „Aber das Reisen wird wieder möglich werden, so oder so. Ich bin guter Dinge und mir sehr sicher, dass wir spätestens im März zu den Yachten kommen.“ Wir denken und hoffen, vielleicht ja schon früher …
Lars Reisberg, der die beiden Boote für ENJOY YACHTING managed, ist da auch guter Dinge: „Vielleicht wird es die Impfung sein, vielleicht neue Regeln, vielleicht gehen die Zahlen wieder runter – eines aber ist auch für mich klar, nämlich dass Europa nicht ewig abgeschottet bleiben kann. Wir werden eher früher als später wieder reisen können. Dass wir dann hier in Slowenien diese beiden Yachten – und viele andere Boote an anderen Locations – für unsere Kunden ready-to-go haben und jederzeit starten können mit den Übergaben, stimmt mich sehr zufrieden.“ Täglich kommen nun Fotos unseres Partnerbetriebes vom Fortgang der Arbeiten an den Yachten.
Wassersport ist und bleibt eine der schönsten Freizeitaktivitäten – auch und gerade unter dem Eindruck von Corona. Sicher spüren wir einen Rückgang der Order von großen Einheiten, die traditionell in den Süden ans Mittelmeer gegangen sind. „Das kann und wird aber nicht ewig so bleiben“, ist sich Meik Lessig sicher: „Die Menschen wollen weiterhin Urlaub machen. Die Krise und das Eingesperrtsein hat ihnen umso deutlicher vor Augen geführt, wie wichtig Auszeit und Entspannung ist – dass wir trotz Krise und Beschränkungen hier ganz praktisch Alternativen und workarounds anbieten können, stimmt mich positiv, dass wir hier demnächst eine Trendwende erfahren. Und das übrigens trotz der vielen weggefallenen Messen.“
Die aktuelle Situation in den Werften: Ausblick auf 2021
Die Lage – zumindest bei Beneteau in Frankreich – ist eine interessante Mischung aus Anspannung und Gelassenheit. Einerseits ist die Werft, immerhin Weltmarktführer, sehr gut auf eine mögliche Rezession vorbereitet, auch wenn andere Marken der Beneteau Gruppe etwas mehr Probleme zu haben scheinen. „Die Beneteau-Yachten waren schon immer mehr auf den privaten Eigner denn für den Charter-Markt ausgelegt“, so Meik Lessig, „weshalb die Krise bei den großen Charterflotten die Werft nicht allzu hart treffen sollte.“ Dennoch ist Beneteau ausverkauft: Wer heute bestellt, bekommt im September/Oktober seine Yacht. „Hier haben wir leider keine Möglichkeit, eine neue OCEANIS pünktlich zur neuen Saison 2021 zu liefern“, so Reisberg weiter. „Dennoch lohnt sich ein Kauf jetzt …!“
Warum? „Traditionell erhöht die Bootsbranche im August/September unisono die Preise. Wie viel? Das kann man nie sagen, aber es ist sicher, dass diese Preisrunde kommt. Wer also auf spätere Schnäppchen hofft, der wird diese sicher bekommen, doch rechnerisch hat die Preiserhöhung im Sommer immer die Rabatte im Herbst aufgefressen. Also – lieber länger warten und dafür die niedrigeren 2020er Preise mitnehmen, oder?“ Wenn Sie sich für eine Segel- oder auch Motoryacht von BENETEAU oder CRANCHI interessieren, lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie wir kreativ und intelligent die beste Lösung finden: Wie sie sehen, schrecken wir auch nicht vor den Autobahnraststätten-Bockwürsten zurück. In diesem Sinne: AHOI