Wenn Sie im Sommer dieses Jahres auf den großen Messen waren, wie zum Beispiel in Cannes, dann haben Sie bestimmt diese blauen runden Aufkleber gesehen mit dem prägnanten Logo. Diese klebten meist an französischen Booten – genauer gesagt, an denen der Groupe Beneteau, der weltgrößten Werftengruppe. Neben BENETEAU gehören zu diesem Verbund Marken wie Lagoon, Jeanneau oder EXCESS.
Die Aufkleber, von vielen eher weniger beachten, kündigten nichts weniger als eine kleine Revolution an: Für alle Boote, die von den Marken der Beneteau-Gruppe etwa ab Juni 2022 ausgeliefert wurden, gilt ab sofort ein neuer, digitaler Standard. SEANAPPS wird das neue System genannt: Die Erfassung, Bündelung und Nutzbarmachung aller digitalen Sensor-Daten Ihres Bootes. Wir haben auch unsere ersten Boote mit SEANAPPS bekommen und, nachdem unsere Mitarbeiter in der Technik geschult wurden, machen nun unsere ersten Erfahrungen mit SEANAPPS.
Bootsüberwachung & Service: Ein mächtiges Tool
Um zu verdeutlichen, was SEANAPPS kann, lassen Sie uns von der letzten Wochen berichten. Als BENETEAU-Händler ist in unserem SEANAPPS-Account jede Yacht hinterlegt, die mit dem System bereits ausgestattet ist. Damit haben wir als Händler alle Yachten – als Ihre Boote – mit den Live-Daten sofort verfügbar. Als diese Woche die Temperaturen in Deutschland in den Keller gehen, poppen bei uns Alarm-Meldungen von zwei Booten auf …
Auf den betreffenden Booten sind also entweder die Batterien für das Winterlager abgenommen worden, oder es liegt tatsächlich eine gefährliche Tiefenentladung vor. Wir konnten also sofort reagieren: Die Eigner der Yachten wurden von uns sofort informiert. Damit wird sofort der erste große Nutzen von SEANAPPS deutlich: Eine Echtzeit-Überwachung von Ladezuständen, Füllständen, Temperaturen, Tiefen-Angaben, Windgeschwindigkeiten oder auch Geofencing informiert in Echtzeit über mögliche Gefahren am Boot. Wir Händler können reagieren.
SEANAPPS kann allerdings mehr, als nur einen Live-Feed der Bootsdaten übermitteln. Da auf dem Server der Bootstyp mit den einzelnen User-IDs verknüpft ist, sind von Hause aus alle Service-Intervalle hinterlegt. Das geht los bei der Bootsmaschine (bsp.: nach 100 Motorstunden ist ein Check fällig) über die großen Durchsichten bis hin zum Ablauf der 2 Jahre Gewährleistungsfrist: Das Motto ist, nie wieder einen Service zu verpassen. Sowohl Eigner als auch Händler werden damit keine Termine mehr verpassen. Und wie wichtig eine vollständige und lückenlose Wartungs-Dokumentation sind, merkt jeder Eigner spätestens beim Wiederverkauf seiner Yacht. Denn dies ist werterhaltend und wirkt sich signifikant auf die zu erzielenden Verkaufspreise aus.
Ab sofort Standard in allen BENETEAU-Yachten
Wie funktioniert SEANAPPS? In allen Booten ist eine „Blackbox“ verbaut: Wie hier auf dem Foto einer First 27 zu sehen. Diese kleine Blackbox besteht aus dem zentralen Rechnermodul, in dem alle Daten der angeschlossenen Sensoren eingehen und gebündelt werden sowie einem GSM-Modul. Die Blackbox – früher unter dem Namen „Sentinel“ bekannt – ist also ein kleines Handy, das über das Mobilfunknetz stetig die Datenpakete an den Zentralserver übermittelt.
Wenn wir eine neue Yacht von der Werft in Empfang nehmen, aktivieren wir das Modul und richten in unserem Backend das Boot ein. Unsere Eigner können dann mit ihren Smartphones die SEANAPPS-App aus dem Apple Store oder dem Google Play Store downloaden. Über die einzigartige ID der Blackbox und einem Zugangscode, wird die App mit dem Gerät verbunden: Eigner sehen nun alle Daten, die wir als Händler auch sehen. Selbst, wenn die Eigner diese Technik nicht nutzen möchten, bleibt die Überwachung durch den Händler, wie an dem Batterie-Beispiel verdeutlicht.
Sobald die Blackbox aktiviert ist, ist der volle Service sofort verfügbar. Das erste Jahr ist kostenfrei, die Kunden können dann den Service im Abonnement pro Jahr erweitern. Der monatliche Preis für die Nutzung des SEANAPPS-Services für Eigner kostet dann 18.25 Euro. Das erscheint zunächst erst einmal viel Geld, immerhin kostet schon die GEZ monatlich einen solchen Betrag, wer aber SEANAPPS in vollem Umfang aktiv nutzt, für den ist dieser Invest gut angelegt.
Alles in einer App: Wie bei Ihrem Automobil
Sie kennen dies vielleicht von Ihrem Automobil: Das Auto fährt auch one die App, die Services der App aber können die Nutzung erheblich vereinfachen, Stichwort: Standheizung vorprogrammieren. Für Ihre neue BENETEAU-Yacht könnte dies mit ebensolchen Vorteilen verbunden sein: Denn SEANAPPS ist schon in der ersten Ausbaustufe mehr, als nur ein Service-Tool zur Überwachung von Wartungsintervallen.
So können Sie beispielsweise das sogenannte „Geofencing“ initiieren: Legen Sie um Ihre Yacht einen engen Kreis basierend auf der momentanen Position. Wenn das Boot diesen Kreis verlässt, werden Sie alarmiert. Das kann also ein Diebstahlschutz sein oder, wenn Sie Ihr Boot an den Filius verborgen, eine Maximalgrenze über die Ihr Sohnemann nicht hinausfahren darf. Geofencing ist nur eine der Möglichkeiten: Ebenso können Wetterdaten genutzt werden. Etwa wenn die Windspeed einen gewissen Wert übersteigt – also Sturm droht – dass Sie die Festmacher kontrollieren fahren.
Und wenn Sie sich entscheiden, SEANAPPS nicht zu nutzen oder Ihr Abo zu verlängern, sind da immer noch wir: Ihre kompetenten BENETEAU-Partner. Wir haben weiterhin Zugriff auf die Daten Ihres Bootes, werden uns weiterhin auf dem System schulen und übernehmen selbstverständlich gern die Aufgabe, Sie auf Alarme, anstehende Wartungen und Services hinzuweisen. Wir freuen uns, dass die Digitalisierung mit dem SEANAPPS-Projekt von BENETEAU nun unwiderruflich Einzug gehalten hat und laden Sie ein, dieses System mit uns zu erkunden.
Übrigens: SEANAPPS kann auch auf Ihrer Yacht – egal wie alt und egal welches Fabrikat – nachgerüstet werden. Fragen Sie uns gern: sales@enjoy-yachting.com